Neues aus der Sensenwelt

Am Floriani-Sonntag, 04. Mai 2025 waren wir zur Eröffnung des Sensen Museums – Kulturgüter der Sensenschmiede geladen. Sein Obmann Martin Osen und Team haben seit unserem letzten Besuch im Jänner noch Grandioses geleistet. Die Rettung und Sanierung der alten Sensenschmiede von Caspar und Josepha Zeitlinger ist perfekt gelungen.

Am Standort der ehemaligen „Sensenschmiede am Gries“ wurden über 400 Jahre lang Sensen erzeugt und millionenfach in die gesamte Welt exportiert. Caspar Zeitlinger führte den Betrieb im 19. Jahrhundert zu seiner größten Blüte.

Alle Besucher waren vom Ergebnis der Renovierung des Ensembles überwältigt. Authentisch erhaltene Gebäude wie das sanierte Herrenhaus, die neu gestaltete Außenanlage sowie zahlreiche Originalgegenstände konnten besichtigt werden. Der Alltag der Familie Zeitlinger sowie deren Arbeiter und Arbeiterinnen werden lebendig und erzählen von ihren Sorgen, Nöten, Träumen und Visionen.

Viele lokale Vereine sorgten für ein unterhaltsames Rahmenprogramm. Musikalisch und traditionell wurde die Eröffnungsfeier von der Liedertafel Kirchdorf, der Volkstanzgruppe Micheldorf, Goldhaubengruppe und Bäurinnen umrahmt.

Auch wir, der Sensenverein Österreich, war geladen, vorort und unterstützten die Eröffnungsfeier mit Schnuppermähen, Dengelvorführungen und Dengelservice.

Eröffnung Sensenmuseum

 

Liebe Vereinsmitglieder!

Mit großer Trauer geben wir den Tod unseres langjährigen Mitglieds und Sensenlehrerkollegen Fritz bekannt.

Viele Jahre war das von ihm organisierte gemeinsame Mähen auf der Herrlewiese ein schöner Fixpunkt im Vereinskalender.

Die spannenden Erzählungen und Erklärungen von Fritz haben uns jedes Mal inspiriert und zum Mitmachen motiviert.

Die wunderschönen gemeinsamen Erinnerungen und Erlebnisse wirken auch über seinen Tod hinaus in uns weiter.

Danke Fritz für deinen großartigen Einsatz für den Verein und für die Sense.

 

Ruhe in Frieden!

 

Für den Vorstand des Sensenverein Österreich

Andreas Hatzenbichler

Obmann

 

 

+Fritz Wolf

 

Eisige Kälte hielt eine Gruppe von „Sensenbegeisterten“ nicht ab, der Einladung des Sensenvereins zu folgen, um das Sensenschmiedemuseum in Micheldorf zu besichtigen. Der Verein Sensenschmiedemuseum hat mit seinem Obmann Herrn DI Martin Osen das schier Unmögliche geschafft. Mit größtem Einsatz und liebevoller Kleinstarbeit wurde das Museum generalsaniert und wird pünktlich zur Museumssaison 2025 seine Pforten öffnen. Und wir durften bereits vorab alles besichtigen.

Laut Martin Osen starteten die Arbeiten mit Erdbewegungen von mehreren tausend Kubikmetern inklusive der Freilegung und Wiederherstellung des Fluders, mit der Sanierung der Außenfassaden der Gebäude insbesondere des Herrenhauses. Auf Basis des originalen Fassadenplans von 1829 und historischer Fotografien wurde die Fassade des Herrenhauses in traditioneller Handwerkstechnik mit historischen Baustoffen aus der Region aufwändig wiederhergestellt. Im gesamten Herrenhaus wurde mit großem Aufwand, aber minimalen Eingriffen in die historische Bausubstanz eine Sockelheizung eingebaut.

Hölzerne Brücken, Stege und Gartenzäune wurden nach historischen Vorbildern rekonstruiert. Ein besonderes Highlight war die Rettung der barocken Sonnenuhr.

Beeindruckend ist auch die Verwandlung des ehemaligen Ross-Stalls. Nachdem störende Zwischenwände und Einbauten entfernt wurden, präsentiert er sich wieder wie zur Zeit Caspar Zeitlingers als einziger, großer Raum mit einem beeindruckenden Gewölbe.

Zum Schluss besichtigten wir noch eines der ältesten und auch bedeutendsten Sensenwerken der "Kirchdorfer-Micheldorfer Zunft" die "Werkstatt am Gries" ("Gradn"), deren 500-jährige Geschichte sich im OÖ. Sensenschmiedemuseum in Micheldorf widerspiegelt. Der Name Caspar Zeitlinger 1798 – 1866 ist untrennbar mit der Micheldorfer Sensenindustrie verbunden. Berühmtheit erlangte die "Gradn-Werkstatt" durch die hervorragende Qualität der erzeugten Sensen, die mit dem Zeichen eines "Kelchs mit Hostie" (Tassilokelch - Stift Kremsmünster) beschlagen wurden.

 

Neujahrstreffen 2025

 

Bei Speis und Trank ließen wir einen unvergesslichen Tag gemütlich mit guten Gesprächen über und mit der Sense ausklingen.

Sabine Schmidt

– Qualitätssicherung der Sensen im SVÖ-Sortiment

 

Am 28. Februar fand für einen Teil der bisher im neuen Produktionsjahr hergestellten Sensen aus dem vom SVÖ festgelegten Sortiment die Qualitätssicherung direkt vor Ort beim Hersteller, der Fa. Schröckenfux, durch Mitglieder des Sensenvereins statt. Andreas Hatzenbichler, Sabine Schmidt und ihr Sohn Dominik, Lukas Falkensammer, Christian Derler und Christian Hatzenbichler überprüften dabei stichprobenartig einige wichtige Parameter wie die Hammenlage, die Schneidenhöhe und den -verlauf sowie die Dengelstärke der frisch produzierten Sensen. Dabei wurden sie von den Mitarbeitern der Fa. Schröckenfux freundlich unterstützt.

Da für die Durchführung dieser Tätigkeit spezielles Fachwissen erforderlich ist, folgt diese Maßnahme der Intention des Vereinsvorstandes, die Qualitätskontrolle zukünftig auf eine breitere personelle Basis zu stellen, um dieses Wissen nachhaltig zu sichern und so zu einer gleichbleibend hohen Qualität der Sensenprodukte in dem vom SVÖ festgelten Sortiment beizutragen.

Im Anschluss führte Andreas Leopolder von der Fa. Schröckenfux die Teilnehmer*innen dankenswerterweise durch das Werk, wo sie den engagierten Mitarbeitern bei der diesjährigen Produktion der Vereinssense, dem Modell Tannenbaum, ein wenig über die Schulter blicken durften. Vielen Dank dafür!

 

     

Fotos: Christian Hatzenbichler, Christian Derler

Nach einer 3-jährigen Pause fand in diesem Jahr wieder ein Ausbildungslehrgang zur Sensenlehrerin bzw. zum Sensenlehrer des Sensenverein Österreich statt. Der Lehrgang wurde nach dem Konzept des SVÖ in 3. Modulen durchgeführt.

Das 1. Modul unter der Leitung von Peter Plochberger fand am 24. und 25. Juli 2023 in St. Pankratz im Bezirk Kirchdorf a.d. Krems statt. Der Schwerpunkt dieses Moduls bestand in der praktischen Wissensvertiefung, besonders was die Fertigkeiten des Dengelns betrifft, sowie in der Umsetzung des Gelernten in simulierten Kurssituationen. Auf dem Programm stand auch ein sehr informativer Besuch im Sensenwerk Schröckenfux, dem Herstellerbetrieb unserer Vereinssensen, sowie bei dem Vertriebspartner des SVÖ, der Firma Silvanus Forstbedarf GmbH in Kirchdorf a.d. Krems.

 

 

Das 2. Modul führte die angehenden 4 Sensenlehrerinnen und 2 Sensenlehrer am 23. und 24. September 2023 nach Fladnitz/Teichalm im steirischen Almenland. In diesem Modul unter der Leitung von Christian Derler widmeten wir uns intensiv den Themen Kursdidaktik, -aufbau und -organisation, wetterbedingt zunächst vorwiegend in den dafür bestens geeigneten Räumlichkeiten des Almenlandwirts Haider auf knapp 1000m Seehöhe. Am 2. Tag ließen es sich die Teilnehmenden jedoch nicht nehmen, ihr Wissen bei Regen und starkem Wind auf „die Wiese zu bringen“.

 

 

Beim abschließenden 3. Modul am 14. und 15. Oktober 2023 durften wir so wie schon beim 1. Modul dankenswerterweise Gäste auf dem Anwesen der Familie Falkensammer in St. Pankraz sein. Am 1. Tag überzeugte sich Vorstandsmitglied Lukas Falkensammer als Prüfer beim Probemähen vom Ergebnis der Dengelaufgabe, die den Teilnehmenden gestellt worden war.

 

 

Am 2. Tag stellten sich die Anwärter*innen bei der Durchführung eines Mähkurses abwechselnd den strengen Blicken des Vereinsobmanns Andreas Hatzenbichler und des Vereinskassiers Roland Seepacher, die die Prüfungskommission bildeten. Den Abschluss des Tages bildete die Verleihung der Sensenlehrerurkunden. Der Vorstand des SVÖ freut sich über die 6 neuen Mitglieder in der Runde unserer Sensenlehrer*innen!

 

 

v.l.n.r.: Peter Plochberger, Roland Seepacher, Hedda Malicky, Doris Fröhlich, Andreas Schützenhofer, Zdenko Majer, Alexandra Falkensammer, Lukas Falkensammer, Jutta Spitzmüller, Christian Derler

 

Fotos: Peter Plochberger, Christian Derler