Die richtige Einstellung der Sense

Am Beispiel der Tannensense des Sensenverein Österreich

Der Dengel, das ist der ca. 4mm breite Bereich an der Schneide, muss beidseitig vom Schutzlack befreit werden. Zum Entfernen des Lackes die Sense flach auflegen und Schleifpapier (Korn 80) mit einem Schleifblock verwenden. Alternativ kann auch ein Schaber verwendet werden.

Zwischen Daumen und Zeigefinger gehalten (Vorsicht scharfe Schneide!) ist zu fühlen, wie die Sensen-blattstärke im Bereich des Dengels keilförmig immer dünner wird bis sie an der Schneide auf fast null Millimeter zusammenläuft.

Den Worb mit dem unteren Ende (wo das Sensenblatt befestigt wird) seitlich neben den rechten Fuß stellen.
Der rechte Griff bildet mit der Griffverlängerung eine „L-Form“.
Der Griff wird in der Höhe des Drehpunktes am Hüftgelenk montiert. Am einfachsten fndet man den Drehpunkt, indem das Knie angehoben wird. Der Drehpunkt ist deutlich erkennbar. Die Griffverlängerung steht schräg nach oben.
 Beim Holzworb darauf achten, dass die Zahnung ineinander greift. Die Halteschraube wird durch eine passende Bohrung geführt (Unterlegscheibe nicht vergessen) und in die Steckmutter im Griff eingeschraubt. Die Steckmutter hat seitlich eine Kerbe, die parallel zur Bohrung stehen muss, damit die Schraube greift. Mit einem Ring- oder Maulschlüssel 10mm gut festschrauben. Der Griff darf nicht „wackeln“.

 Der linke Griff wird direkt mit dem Worb verschraubt.
Der Abstand zum rechten Griff wird ermittelt, indem der Ellbogen auf den höchsten Punkt des rechten Griffes gestellt, der Unterarm mit ausgestreckten Fingern an den Worb gelegt wird. Für die erste, grobe Einstellung wird die 2. Bohrung oberhalb der Finger gewählt.
Der Griff wird nun in der gleichen Richtung wie der rechte Griff montiert.
Beim Holzworb wiederum auf die Verzahnung achten, die Schraube durch das gewählte Bohrloch schieben und mit der Mutter verschrauben (auch hier die Unterlegscheibe nicht vergessen). Mit dem Gabel/ Ringschlüssel gut festschrauben.

Den Worb so vor sich aufstellen, dass das kleine „Warzenloch“ (Blechbeschlag) am Worbende zum Körper gerichtet ist.
Den mitgelieferten Sensenring von oben derart über den Worb schieben, dass die beiden Wurmschrauben ebenfalls zum Körper gerichtet sind (diese Schrauben wurden vorher soweit herausgedreht, dass sie innen am Ring bündig sind).
Die rechte Hand umfasst den Worb und hält den lockeren Sensenring knapp unterhalb des Warzenbeschlages.
 Mit der rechten Hand wird nun das Sensenblatt derart eingesetzt, dass die Warze in das Warzenloch satt einrastet.
 Die linke Hand schiebt nun den Sensenring über die Hamme hoch, bis etwa in die Mitte des transparenten Dämpfers.
 Zunächst die untere Schraube, dann die obere Schraube leicht festziehen, gerade so fest, dass das Sensenblatt noch ein klein wenig beweglich ist.

Zum Schutz der Schneide soll diese an der tiefsten Stelle etwa 8mm über dem Boden sein.
Ist die Schneide zu nahe am Boden, wird dies mittels des mitgelieferten Keiles korrigiert, indem dieser zwischen Worb und Sensenblatt geschoben wird.
Diese Korrektur ist insbesondere dann wichtig, wenn auf einem Hang gemäht wird. Durch den Keil wird das Sensenblatt aufgestellt und die Gefahr verringert, in die Erde zu schneiden.

Der richtige Winkel zwischen Worb und Sensenblatt ermöglicht ein leichtes und effizientes Mähen. Er wird folgendermaßen eingestellt:
Der linke Griff wird an das Sprunggelenk des rechten Fußes angelegt

 Der Bart der Sense (= breiteste Stelle des Sensenblattes) an einen markanten Punkt am Boden als Bezugspunkt angelegt (Bei hartem Boden ein Kreuz mit Kreide, auf der Wiese etwa eine kleine Blüte). Nun die gesamte Sense um den Drehpunkt (Sprunggelenk) nach rechts schwenken, bis die Spitze des Blattes am Bezugspunkt angelangt ist.
                Bei Sensenblättern bis 60cm sollte die Spitze gleich hoch sein, wie der Bart, eventuell bis zu einem Zentimeter nach innen zeigen.
              Bei Sensenblättern bis zu 80cm ist die Spitze etwa 2-3cm unterhalb des Bezugspunktes angeordnet.
                Bei Blättern über 80cm sollte die Spitze 4-8cm unterhalb des Bezugspunktes liegen.
Zur exakten Einstellung den Sensenring etwas lockern und das Sensenblatt je nach Bedarf etwas
„hinaus-“ oder „hereinstellen“. Überprüfen und solange wiederholen, bis die Einstellung stimmt.
Die beiden Schrauben abwechselnd festziehen und dann nochmals überprüfen. Die Sense „steht im Zirkel“. Das „Hereinstellen“ (Spitze innerhalb des Bezugspunktes) bewirkt ein müheloses Mähen. Die Schnittbreite ist relativ gering, es erfolgt ein sogenannter „ziehender Schnitt“.
Das „Hinausstellen“ bewirkt eine deutlich größere Schnittbreite, erfordert allerdings enormen Kraft-
aufwand. Ab einer gewissen Hinausstell-Position entsteht ein „drückender Schnitt“. Die Sense legt das Gras um und schneidet nicht mehr.

Da die Griffe individuell an die Bein, bzw. Armlänge angepasst sind, ist der linke Griff das Bezugsmaß für die Zirkeleinstellung. Im Gegensatz zur traditionellen Methode, wo der Bezugspunkt das obere Ende des Wurfes ist. Diese traditionelle Methode liefert in der Regel falsche Ergebnisse. Insbesondere kleine Menschen haben dann Probleme, weil die Sense dann zu weit „hinaus“ gestellt ist.
Wenn die Sense korrekt an sie angepasst und eingestellt ist, gleitet sie fast von alleine durch das Gras. Experimentieren sie ganz einfach und probieren sie verschiedene Einstellungen aus.

 Sind alle Einstellungen korrekt gemacht, kann das Sensenblatt fest verschraubt werden.
Die beiden Schrauben des Sensenringes werden abwechselnd mit mäßiger Kraft angezogen. Beide Schrauben sollen etwa gleich fest angezogen sein. Bei zu großer Kraftanwendung kann sich der Sensenring verformen und läuft dann nicht mehr locker über den Plastikdämpfer.
Den festen Sitz der Sense regelmäßig kontrollieren, besonders nach der Winterpause, wenn das Sensenblatt nicht demontiert wurde.

Der Holzworb ist relativ fein geschliffen. Dennoch sollten Sie die Griffe noch feiner schleifen, bzw. polieren und alle Holzteile mit einem guten Holzöl oder Bienenwachspaste einlassen.
Das Sensenblatt sollte, insbesondere bei feuchtem Wetter, stets demontiert werden. Bleibt das Blatt montiert, führt der stetige Wasserfi lm zwischen Metall und Holz zu massiver Schädigung des Holzes.
Das Sensenblatt sollte nach jedem Mähen gut gereinigt und mit einem nichtharzenden Öl eingelassen werden. Dazu eignet sich hervorragend „Ballistol“ oder ähnliche Öle. Speiseöl verharzt und beeinträchtigt massiv die Gleitfähigkeit der Sense durch das Gras.

Eine effiziente, gesundheitsbewusste Mähhaltung ist nur mit einem richtig an den Körper angepassten Sensenworb und einer richtig eingestellten, scharfen Sense möglich.
Das zu ermöglichen wurde der vorliegende Holzworb mit den verstellbaren Griffen und die Sensenvereins-Sense, Marke „Tannenbaum“ entwickelt.

Der Sensenrücken liegt am Boden auf. Am Besten auf ebener Wiese oder befestigter Fläche.
Der Körper befindet sich in der Mitte zwischen den Sensengriffen.
Die Arme sind locker gestreckt, minimal angewinkelt.
Der Oberkörper ist aufrecht, die Hände fassen die Griffe fest an, die Daumen liegen oben an den Griffen.
Wenn Sie so stehen, sollte das Sensenblatt etwa 10-15cm über dem Boden sein.
Nun sollten die Beine leicht (Schulterbreite) gegrätscht und die Knie ein wenig gebeugt werden, bis das Sensenblatt auf dem Boden liegt. Der Oberkörper wird keinesfalls gebeugt.
Links und rechts zwischen den Hüften und Griffen ist ausreichend Freiraum für Bewegung. Bei Bedarf ev. den linken Griff um ein Loch höher befestigen.
Falls der rechte Arm ganz durchgestreckt ist, den rechten Griff um ein bis zwei Löcher höher montieren. Den linken Griff entsprechend neu anpassen (siehe „Montieren des linken Griffes“).
Wiederum auch den Zirkel neu einstellen und kontrollieren.
Die Schneide hat 0,5 - 1cm Abstand vom Boden.

Wetzen ist das Geraderichten der gut gedengelten Schneide. Es erfolgt je nach Feuchtigkeit und der Beschaffenheit des Grases (grob, altständig, mit harten Stengeln durchsetzt) nach etwa zwei und acht Minuten Mähzeit.
Verwendet wird ausschließlich ein Natursandstein! Achten sie bitte beim Kauf eines Wetzsteines darauf. Ihre Sensenschneide wird es ihnen danken.
Kunststeine aus Edelkorund sind zwar billiger, zerstören aber den Dengel sofort wieder. Diese Steine werden nur für Reparaturen verwendet, wo kleine Scharten im Dengel ausgebessert werden.
Gute Natursandsteine sind bei unserem Vertriebspartner Silvanus erhältlich.

Zunächst aber wird das Sensenblatt mit einem Grasbüschel von oben her gereinigt. Niemals von unten!

Traditionell gibt es sehr verschiedene Methoden, eine Sense zu wetzen. Wir stellen hier drei verschiedene vor, die sich als sehr sicher herausgestellt haben.

Der Klassiker (oben): Fast überall bekannt und beliebt. Versuchen sie immer mit der linken Hand das Sensenblatt dort anzufassen, wo sie gerade mit dem Stein arbeiten. Dadurch bleibt die Sense stabil und die Verletzungsgefahr ist sehr gering. Nur für Rechtshänder*innen geeignet.

Für Links- und Rechtshänder*innen (oben): Stellen sie Ihre Sense fest in die linke Schulterbeuge (Linkshänder*innen in die rechte Schulterbeuge). Greifen Sie mit der „Sekundärhand“ das Sensenblatt so weit vorne wie es geht und wetzen sie mit ihrer „Arbeitshand“. Das Sensenblatt ist auf diese Weise immer sehr stabil.

 Für Unsichere und beim Mähen am Hang (oben): Stellen sie die Sensenspitze locker auf den Boden. Knien sie, je nachdem ob Links- oder Rechtshänder*in, rechts oder links von ihrer Sense und wetzen sie wie gehabt ihr Blatt.

Alle anderen Wetzverfahren bergen einiges Gefahrenpotential. Bitte bleiben sie bei einer der vorgenannten Methoden.

Der Natursandstein wird fest in die Hand genommen, der Daumen in der Faust verborgen. Nun wetzen sie mit ruhigen, festen Strichen immer vom Bart in Richtung Spitze. Abwechselnd die Innen- und Außenseite des Sensenblattes. Längere Striche sind eleganter, kürzere Striche sind genauso effizient. Immer aber nach vorne und gleichzeitig nach unten. In unseren Kursen lernen sie effizientes Wetzen von hervorragend ausgebildeten Sensenlehrern und Sensenlehrerinnen.

Der Wetzstein muss immer nass sein! Ein trockener Wetzstein ruiniert Ihren guten Dengel. Verwenden sie einen Wetzkumpf aus Plastik, Horn, Holz oder Blech und tragen sie diesen immer bei sich. Der Kumpf ist zur Hälfte mit Wasser gefüllt.

Der richtige Winkel beim Wetzen ist entscheidend für ein gutes Ergebnis.Beachten sie bitte folgende Anleitungen:


Links (1): Richtiger Anstellwinkel auf der Blattrückseite. Rechts (2): Der Dengel wird ruiniert.


Links (3): Wirksamer Anstellwinkel auf der Innenseite des Blattes. Rechts (4): Hilfestellung für den richtigen Winkel: Die Spitze des Steines an den Sensenrücken anlegen. Das wäre der optimale Winkel.
                                                                                                                    

Nach Gebrauch gut reinigen (am besten mit Wasser und Waschbesen, danach vorsichtig abtrocknen).

Bei feuchtem Wetter und vor der Überwinterung mit nichtharzendem Öl einsprühen.
Sensenblätter und Worbe immer im Trockenen aufbewahren, keinesfalls aber im Winter im Freien lassen.
Hin und wieder die Holzteile mit Bienenwachspaste oder Holzöl pflegen.
Die Sensenblätter für Kinder unzugänglich aufbewahren.

Die Sensenvereine wünschen "A guate Schneid"
und viel Freude mit der Sense

Sensenverein Österreich, ZVR: 712 507 472, WEB: www.sensenverein.at, MAIL: office@sensenverein.at
Sensenverein Deutschland e.V., ZVR: NNNNN, WEB: www.sensenverein.de, MAIL: office@sensenverein.de

Servicetelefon international: 0043 (0) 699 8135 6035
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Ein herzliches Dankeschön unseren Models für die wunderbare Zusammenarbeit. Allen voran Yvonne Städter, Sebastian Brandl, Thomas Huber, Miriam Aigner-Köthe und unserer Kollegin und Fotografin
Ildikó Reményi