25.07.2020 Die Heuernte auf der Herlewiese
Der Wettergott war uns gnädig gewogen, zwischen zwei Regentagen bescherte er uns für unser alljährliches Herlewiesentreff bei Fritz ein mähtaugliches Wetter und auch die Sonne verwöhnte uns noch nachmittags.
Viele fleißige Mäher sowie vier Sensenlehrer in Ausbildung folgten unserer Einladung. Auch die Kinder waren mit Begeisterung dabei und halfen kräftig mit. Nach erfolgter Mahd, danach mit der Heugabel getätigtem Auseinanderstreuen (zwoarimmen) des Grases, lehrte uns Fritz das Wenden bzw Umkehren des Mähgutes, wobei das "Umhajgn" des Rechens einen wichtigen Bestandteil dieser Tätigkeit darstellt. Mit einer köstlichen und wohlverdienten Jause stärkten wir uns und fachsimpelten viel.
Am Nachmittag lehrte uns Fritz die Schritte der traditionellen Heubringung im Almtal:
Nach dem Aufzeilen des bereits angetrockneten Grases - man gebe doch bitte Acht, dass die Zeilen gerade werden - weiht uns Fritz in den Aufbau des Heumännchens („Hüfü“) ein. Wer für welche Tätigkeit des Befüllen des Heumännchens in früheren Zeiten zuständig war ... da gab es eine klare Richtlinien: "ned so zsammdruckn, locker, locker ....", damit der Wind durchpfeifen kann und zum Schluss wurde dem „Hüfü“ der "Hut aufgesetzt".
Die Einbringung des getrockneten Heus in den Heustadl erfolgte traditionellerweise mit dem Heutuch. Nach dem "Ohüfn" wurde das Heu in der richtigen Reihenfolge auf das ausgebreitete Tuch positioniert, danach die "Zizln" gebunden und das "Bünkl" zum Stadl transportiert. Wir erfuhren, dass die Männer das „Bünkl“ auf Schulter und Nacken sowie die Frauen auf dem Kopf trugen. Der "Stadlmoar" verteilte das Heu am Heuboden. Zu guter Letzt musste das Heutuch richtig zusammengelegt und -gerollt werden, um erneut zum Einsatz kommen zu können.
Wir danken Fritz für seine Zeit und dass er uns mit viel Geduld und Erklärungen an seinem umfangreichen Wissen teilhaben lässt.
Sabine Schmidt für den SVÖ